Als Entwickler einer App stellt sich zu Beginn die Frage für welche Plattformen die App entwickelt werden soll. Neben dem bekannten und auf den meisten Android Geräten vorinstalliertem Google Play Store gibt es auch eine, sagen wir zweitwichtigste, Alternative. Hierbei handelt es sich um den Amazon App Shop, welcher auf allen von Amazon vertriebenen Tablets vorinstalliert ist. Strukturiert ist dieser im Großen und Ganzen wie der Google Play Store und kann auch auf jedem herkömmlichen Android Gerät installiert werden. Um nun eine Android App auch auf einem Amazon Kindle Gerät fehlerfrei zum Laufen zu bringen, müssen einige Aspekte beachtet werden. Dieser Artikel soll aufzeigen, welche Features nicht von Amazon unterstützt werden und Lösungsstrategien aufzeigen.
In App Billing
Seit der von Google veröffentlichten Android In App Billing Library 3 werden In App Käufe über die sogenannten Play-Services abgewickelt. Diese sind auf einem Amazon Tablet nicht installiert und deshalb funktioniert auch die Billing Library von Google nicht. Amazon bietet hier eine eigene API namens In-App Purchasing API an. Sie basiert auf dem Observer Pattern und unterstützt wie die Google Library einmalige Käufe und Abonnements.
In App Advertising
Wer in seiner Android App bereits die neueste Methodik von Google zum Anzeigen von In App Advertising benutzt, muss auch diesen Teil der App anpassen. Denn in Zukunft werden In-App Werbungen auch über die Play-Services von Google geladen und angezeigt. Ähnlich wie bei Google muss bei Amazon eine Bibliothek namens amazon-ads-x.y.z.jar eingebunden werden. Anschließend müssen das Manifest sowie das Layout und die Activity bzw. das Fragment angepasst werden.
Maps
Wie auch beim In App Billing werden zur Anzeige einer Karte mit der Android Maps API v2 die Play-Services benötigt. Auf einem Amazon Gerät würde die Karte nicht angezeigt werden, da die Play-Services fehlen. Umgehen könnte man dies, indem man eine WebView verwendet und auf dieser eine Karte anzeigt. Amazon stellt außerdem eine eigene Maps API zur Verfügung. Sie basiert auf der Google Maps API v1 und bietet Lokalisierungsfunktionen und die Möglichkeit zur Anzeige von Marker Objekten.
Device Messaging / Notifications
Um Cloud to Device Messages auf ein Amazon Gerät zu versenden, muss in der Android App die sogenannte Amazon Device Messaging (ADM) API implementiert werden. Google Cloud Messaging funktioniert auf Amazon Geräten nicht. Neben der App muss zusätzlich auch der Server angepasst werden, der für Amazon Apps nicht den Google Service verwendet. Doch Achtung: ADM wird nicht auf Amazon Kindle Geräten der ersten Generation unterstützt.
Zusammenfassung
Bei der Portierung einer Android App für den Amazon App Shop müssen einige Faktoren beachtet werden. Die meisten Google Services werden – wen wundert’s? – von Amazon nicht unterstützt. Außerdem überprüft Amazon jede App einzeln auf Funktionalität und weist diese im Fehlerfall zurück. Ein erster grober Check der eigenen App kann auf der Amazon Website durchgeführt werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei, die richtige Android App Distributions- und Vermarktungs- Strategie für Ihre App zu planen und durchzuführen und sind dafür nur einen Klick entfernt.
Gute Zusammenfassung, danke! Allerdings sieht das schon nach einiger Arbeit für den Appentwickler aus?
Hallo Markus,
Es ist natürlich etwas Arbeit – allerdings ist es überschaubar. Und hängt stark davon ab, was genau die zu portierende App verwendet.
VG